Du wolltest schon immer einmal wissen, wie man in Schottland vor 300 Jahren gelebt hat? Dann darfst Du dieses Museum nicht verpassen. 

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200 Jahre zurück in die Vergangenheit

Wenn Du ein Museum suchst, wo Du alle Repliken mal kurz hinter Glas anschauen kannst, bist Du hier definitiv falsch. 

Das Newtonmore Folk Museum ist eines der schönsten, welches ich bisher gesehen habe.

Es zeigt das Leben von der frühen Neuzeit bis in die frühe Nachkriegszeit in den Highlands.

Die Entstehung vom Newtonmore Museum

Die Gründung des Museums geht auf die Sammlungen und wissenschaftlichen Arbeiten von Dr. Isabel Frances Grant MBE LL.D zurück. Sie kaufte 1935 eine aufgegebene Kirche auf der Insel Iona. Ihr Ziel war es alte Gegenstände vor der Zerstörung zu schützen.

Sie nannte es auf gälisch „Am Fasgadh“ – „die Zuflucht“.

Drei Jahre später erstand sie eine ebenfalls aufgegebene Kirche, in Laggan.

Der heutige Standort Newtonmore wurde im Jahr 1995 mit einer Fläche von 32 Hektar Land eröffnet.

Das Highland Folk Museum gilt als das erste Freiluftmuseum Großbritanniens. Es gehört heute dem Highland Council, also der Landes-Verwaltung.

Newtownmore Folk Museum

Zurück in die Vergangenheit

Bei einem für Schottland sehr untypisch warmen Sommertag erreichten meine Freundin Heike und ich das Highland Folk Museum in Newtonmore. 

Bereits am Eingang war ich von dem Anblick, der sich mir bot begeistert.

Überall jede Menge alter Gebäude.  Denn auf einer Länge von ca. eineinhalb Kilometern, zeigt das Highland Folk Museum mehr als 30 historische Häuser. 

Gleich zu Beginn entdeckten wir eine alte Dorfschule. Neugierig betraten wir das Gebäude.  Der Dorflehrer erklärte mit strenger Stimme, wie der Schultag um 1930 aussah. Ein paar mutige Touristen wagten sich tatsächlich wieder auf die Schulbank. Sie hatten meinen vollsten Respekt, denn der Lehrer ging nicht wirklich zimperlich mit ihnen um. 

Mit viel Liebe zum Detail sind auch alle übrigen Häuser eingerichtet. Ich war hingerissen von den alten Bildern, Bügeleisen und Kleidern die alle ihre eigene Geschichte erzählten.

Newtownmore Folk Museum

Von Shops und Süßigkeiten

Absolut begeistert war ich von den Geschäften. Alles hatte den Anschein, daß der Inhaber jede Minute zurück kommen würde. 

Neben einer Uhrmacher-Werkstatt, einem Tweed-Weber, einer Post und einer Schreinerei, besuchten wir eine Schneiderei, wo mich sofort eine alte Nähmaschine in ihren Bann zog.

Newtownmore Folk Museum
Die Schneiderei

Mein Highlight war der kleine Süßwaren-Laden. Ich erinnerte mich an die  Erzählungen meiner Großmutter. Zu unserer Überraschung sprach die Verkäuferin sogar etwas deutsch und so plauderten wir mit Ihr ein bisschen über ihre Zeit in unserer Heimat. Wir verließen den Laden nicht ohne eine Auswahl an verschiedenen Bonbons und Toffees. Ich ärgere mich, das ich nicht mehr gekauft hatte. Denn die leckeren Süßigkeiten überlebten leider nicht lange. 

Newtownmore Folk Museum
Der Blick über die Süßwaren-Theke

Durch den Kiefernwald

Wir waren bereits eine Zeit unterwegs und freuten uns über den Schatten, den uns der angrenzende Kiefernwald spendete. Auch hier begaben wir uns auf Endeckungsreise. Wir entdeckten unter anderem eine Sägemühle und sogar eine Curling Hütte.

Newtownmore Folk Museum

Der Outlander Dreh-Ort

Am Ende des Wäldchens kamen wir zur Hauptattraktion des Nowtonmore  Folk Museums. Ein Dorf aus dem 18. Jahrhundert, welches als Kulisse für die Erfolgsserie “Outlander” genutzt wurde. 

Da Heike und ich große Outlander-Fans sind, wurde auch hier ein ausgiebiger Zwischenstopp eingelegt. 

Newtownmore Folk Museum
Blick auf eine der beiden Outlander-Filmkulissen

In den Hütten war es dunkel. Sie wurden nur von einem Feuer in der Mitte des Raumes erhellt.

Für viele unangenehm, es roch nach Torf. Ich mochte den Duft. 

Ein Mitarbeiter des Museums, in historischer Kluft, erzählte vom Leben in der vergangen Zeit. Den Dorfbewohnern zuzuhören, wie sie über das Leben von damals erzählen, machte mir sehr viel Spaß. 

Eintritt frei, Spende willkommen

Wie viele Museen in Schottland, wird auch dieses staatlich betrieben. Für die Besucher sind sie kostenfrei. Oft sind es freiwillige Helfer, die das Museum mit Ihrer Arbeit unterstützen und zum Leben erwecken.

Ich finde das klasse und unterstütze das sehr gerne mit einer Spende. Da ich sehr viel Achtung vor der Instandhaltung habe, bin ich nicht geizig. Zehn Pfund sind daher bei mir Standart.

Newtownmore Folk Museum
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